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Briefmarken
Kaisern von China zum eigenen
Gebrauch und zur Herstellung von
Geschenken vorbehalten, aber nach
und nach verbreitete sie sich über
die Kultur und den Handel Chinas
sowohl auf geografischer als auch ge-
sellschaftlicher Ebene in zahlreichen
Regionen Asiens. Aufgrund ihrer
Textur und ihres Glanzes entwickelte
sich die Seide in den Gegenden, die
Abb. 05
die chinesischen Händler erreichten,
rasch zu einem Luxusgewebe. Seide
war sehr gefragt und wurde zu einem
wichtigen Element des vorindus-
triellen internationalen Handels. Der
Seidenhandel erstreckte sich bis zum
indischen Subkontinent, in den Nahen
Osten, nach Europa und Nordafrika
(Abbildung 5 – Gedenkbogen aus
dem Iran (2018) mit Seidenspinner
und Seidenstraße). Dieser Handel war
derart gefragt, dass der Großteil der
Abb. 06 Handelswege zwischen Europa und
Asien schließlich als „Seidenstraße“
bezeichnet wurde. Heute sind Indien
und China die wichtigsten Länder der
Seidenproduktion. Ferner werden die
Seidenraupen auch in Japan, Korea
und Europa gezüchtet (Abbildung 6 –
Vorfrankierter Brief aus Italien (1856)
mit Stempel des Bürgermeisters von
Povegliano, auf dem Seidenspinner
abgebildet sind).
In China, Südasien und Europa sind
seit langer Zeit auch verschiedene an-
dere Arten von Wildseide bekannt und
in Gebrauch, beispielsweise die des
Maulbeerspinners. Allerdings fällt der
Produktionsumfang seit jeher deutlich
geringer aus als bei kultivierter Seide.
In der Seidenproduktion kommt auch
Abb. 07 der Chinesische Eichenseidenspinner
(Antheraea pernyi) zum Einsatz, der
seit über 250 Jahren in China gezüch-
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