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Briefmarken
Regionen im Südosten Asiens.
Caligula japonica, der Japanische
Riesenseidenspinner, eine endemische Spe-
zies aus Ostasien, ist nicht nur ein wichtiger
Forstschädling, der bekämpft werden muss,
sondern auch eine wertvolle Wildseidenspin-
nerressource, die für die Seidenproduktion do-
mestiziert wird (Abbildung 16 – Probebriefmarke
(1971) aus Nordkorea mit dem Seidenspin-
ner Caligula japonica). Der Japanische
Riesenseidenspinner produziert kostbare Seide.
Caligula japonica ist der einzige Wildseidenspin-
Abb. 16
ner Japans, dessen Kokons mitunter gesammelt
und genutzt werden. Der Preis der Seide des
Caligula japonica ist durchschnittlich zehnmal
höher als der Preis für gewöhnliche Naturseide.
Die Spezies des Nachtfalters Gonometa postica
ist in Afrika für die Produktion einer hochwer-
tigen Wildseide aus seinem Kokon bekannt
(Abbildung 17 – Briefmarke aus Namibia (2010)
Abb. 17 mit dem Nachtfalter Gonometa postica auf einer
Registerkarte). Die Kokons werden in Namibia,
Botswana, Kenia und Südafrika kommerziell ge-
sammelt, die Spezies ist aber auch in Simbabwe
und Mosambik heimisch.
Der Schmetterling Gonometa rufobrunnea wird
ebenfalls für die afrikanische Kalahari-Seide
genutzt (Abbildung 18 – Briefmarke aus
Botswana (2000) mit dem Schmetterling Gono-
meta rufobrunnea). Die Kalahari-Seide wurde in
Johannesburg, in der nordwestlichen Provinz
Südafrikas, im Osten Namibias und im Osten
von Botswana hergestellt. Die Seide wurde
genutzt, um daraus Halstücher, Schals und
Kleidungsstücke zu produzieren. Sie besitzt eine
Abb. 18 natürliche, goldbraune Farbe, die häufig dem
Färben vorgezogen wird.
Seit Jahrhunderten wird in Westafrika „Sanyan“-
Seide hergestellt. Die Raupen des Nachtfal-
ters Anaphe panda versammeln sich zu ca.
300 Exemplaren und fabrizieren gemeinsam
einen Kokon, der in Nigeria zu Seidengarn
gesponnen und zu einem speziellen Gewebe
namens Sanyan-, Anaphe- oder Nesterseide ve-
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