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Briefmarken
Der natürliche Lebensraum dieser Spezies
in verschiedenen Unterarten ist ein großer
Teil Fernostasiens, allen voran China, Indien
und Japan, sie wurde aber im Rahmen eines
Versuchs, auch andernorts eine Seidenindus-
trie aufzubauen, aus dem Ausland auch in
zahlreiche andere Länder importiert, darunter
insbesondere Italien und die USA, aber auch
Neusüdwales und Tasmanien.
Attacus ricini ist ein beeindruckend großer
Nachtfalter aus Asien. Er ernährt sich von
Rizinusöl und produziert sieben Mal pro Jahr
Nachkommen, die wiederum blassrot-orange-
farbene, mitunter auch weiße Kokons bilden.
Eri-Seide stammt vom Schmetterling Attacus
Abb. 10
ricini (Abbildung 10 – Andruck aus Nordkorea
(1991) mit dem Schmetterling Attacus ricini),
der zum Zwecke der Seidenproduktion do-
mestiziert wurde. Diese Seide wird überwie-
gend im Nordosten Indiens, aber auch in
Südostasien hergestellt. Eri-Seide ist die
schwerste aller Seidenarten. Dabei handelt
es sich um ein strapazierfähiges und festes
Gewebe mit grober Textur. Sie wird für ver-
schiedene Produkte genutzt, darunter Tücher,
Decken, Kissenbezüge und vieles mehr.
Aktuell sind 80 Nachtfalterspezies in
Asien und Afrika bekannt, die hochwertige
Wildseide produzieren. Actias artemis ist ein
solcher Wildseide produzierender Nachtfalter.
Abb. 11 Er kommt in Japan, Korea, China, Indien und
Malaysia vor (Abbildung 11 – Andruck aus
Nordkorea (1991) mit dem Nachtfalter Actias
artemis). Selbst in der ukrainischen Ver-
suchsstation für Seide (in der Stadt Merefa)
wurde der Nachtfalter Actias artemis in den
1970er-Jahren gezüchtet, um Naturseide zu
gewinnen.
Beim Nachtfalter Tasar oder Antheraea pa-
phia handelt es sich um einen Seidenspinner,
der die tropische Seide im Osten Indiens pro-
duziert (Abbildung 12 – Sonderstempel aus
Indien (2003) mit dem Nachtfalter Antheraea
Abb. 12 paphia). Seine Seide ist von Natur aus braun
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