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Briefmarken
oder beige und das seit Tausenden von Jah-
ren. In zahlreichen Stämme Ostindiens gilt
diese Seide als wichtiger Bestandteil ihrer
Kultur. Verwendet wird sie, um verschiede-
ne Kleidungsstücke herzustellen, wie Saris,
Tücher, Mäntel und Kurtas.
Actias selene, der indische Mondspinner,
zählt zur Familie der Pfauenspinner und
stammt aus Asien (Abbildung 13 – Brief-
marke von den Grenadinen (2001) mit dem
Schmetterling Actias selene). Actias selene Abb. 13
wird auch als indischer Wildseidenspinner
bezeichnet. Er produziert eine strapazier-
fähige braune Seide. Folglich sind seine
Erhaltung und Nutzung in der Seidenin-
dustrie ein wesentlicher Bestandteil der
Seidenproduktion. Ein einziger Kokon dieses
Mondspinners kann eine 300 bis 350 Meter
lange durchgehende Faser ergeben.
In Indien wird der Schmetterling Attacus
atlas gezüchtet (Abbildung 14 – Briefmarke
aus Südvietnam (1968) mit einem Über-
druckfehler und dem Bild des Schmet-
terlings Attacus atlas), dessen Raupen Abb. 14
eine andere Seide absondern als die des
Seidenspinners – sie ist braun, strapa-
zierfähiger, wolliger und wird Fagaraseide
genannt. Diese Seide gibt es in unterschie-
dlichen braunen und lohfarbenen Nuancen.
Die Farbe hängt von der Pflanze ab, von
der sich die Raupe ernährt. Aus dieser Art
von Wildseide werden zahlreiche Produkte
hergestellt, wie beispielsweise Krawatten,
Handtaschen, Hemden und Halstücher.
Attacus edwardsii, auch als Kaiseratlas Abb. 15
bezeichnet, zählt zu den weltweit größten
Spezies und ist mit einer Flügelspanne
von bis zu 25 Zentimetern der größte
Seidenspinner Asiens (Abbildung 15 – Brief-
marke aus dem Jemen (1990) mit dem
gigantischen Seidenspinner Attacus edward-
sii). Fagaraseide wird ebenfalls vom großen
Nachtfalter Attacus edwardsii produziert.
Dieser Falter stammt aus den tropischen
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