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Briefmarken
Briefe von damals
Zuallererst sei erwähnt, dass Briefe
Ende des 18. Jahrhunderts überwie-
gend durch Kuriere und insbesondere
über die Dänisch-Hallesche Mis-
sion übermittelt wurden. Sage und
schreibe knapp 6000 Briefe wurden
von Tharangambadi nach Halle,
jedoch nur 700 Stück von Tharan-
gambadi nach Kopenhagen bzw. 600
Stück von Tharangambadi an den
deutschen Missionar Bartholomäus
Ziegenbalg verschickt. Dabei darf
nicht vergessen werden, dass es in
Tharangambadi keinen offiziellen
dänischen Postdienst gab. Bis Ende
des 18. Jahrhunderts wurden die
Briefe deshalb per Kurier verschickt.
Erst dann wurde ein erstes offizielles
britisches Postamt eröffnet und
gab es die ersten Poststempel des
„Tranquebar Post Office“ (Postamt
Tharangambadi). Es gab drei ver- Vorder- und Rückseite eines zweiten bekannten Briefs aus dem Fort St. George, ver-
schiedene Poststempel des Post- schickt als portofreies „Dienstschreiben“, wie der Stempel aus Madras auf der Rückseite
amts: „Porto bezahlt“, „Porto zahlt von 1802 belegt (mit freundlicher Genehmigung von Raj Rajan).
Empfänger“ und „Portofrei“. Aller-
dings lässt sich diese Behauptung
nur bedingt belegen, denn nur der
Stempel „postpaid“ (Porto bezahlt)
wurde auf Briefen von damals gefun-
den.
Aber dies ist nur ein Einstieg in das
Thema. Zweifelsohne werde diese
Briefe und viele andere Teil der In-
dien-Sammlung auf der diesjährigen
MonacoPhil 2022 sein. Dabei sei
erwähnt, dass dieses Thema weitaus
umfangreicher ist als die wenigen
Worte, die hier zu Papier gebracht
wurden. Und genau deshalb ist auch
ein wunderbares Buch zu diesem
Thema erschienen. Genau das
Richtige für Freunde der indischen
Philatelie.
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