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Briefmarken
Tranquebarmission. 1706 ließen sich die
ersten deutschen Missionare in Tharan-
gambadi nieder. Bereits einige Jahre später
gaben sie eine Bibelversion in tamilischer
Sprache heraus.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
versuchten die Dänen, neue Gebiete in Ben-
galen und auf den Nikobaren zu besetzen.
Dies erwies sich als schwierig, denn wenige
Jahre nach ihrer Besiedelung der Nikobaren
beanspruchte Österreich seinerseits die
Inseln, was zu einem bewaffneten Konflikt
zwischen den beiden Nationen führte.
Im Jahr 1772 übernahm Dänemark die
Asien-Kompanie und gewann so die Nut-
zung des Territoriums Tharangambadi
zurück. Die Zeit von 1772 bis 1808 könnte
man als das „Goldene Zeitalter“ der Dänen
in Indien bezeichnen. Allerdings kam es ab
1799 zu Spannungen zwischen den Englän-
dern und den Dänen in der Region. Dies be-
legt auch das Schreiben von George
Mackenzie auf der gegenüberliegenden
Seite.
Diese Spannungen rührten daher, dass
Dänemark durch die Belieferung der eu-
ropäischen Märkte über Kopenhagen und
besonders der verfeindeten Nationen Eng-
lands (die Niederlande und Frankreich) satte
Gewinne erzielte.
Anfang des 19. Jahrhunderts griffen die
Tharangambadi, 22.11.1815, Abschrift der ersten Seite eines Briefs des Engländer an, versenkten die dänische Flotte
dänischen Gouverneurs Bille, adressiert an die britischen Behörden, mit der
Bitte um Wiederherstellung der dänischen Gesetzgebung (mit freundlicher und nahmen das Fort in Tharangambadi ein.
Genehmigung von Markand Dave). Es wurde erst 1815 an die Dänen zurückge-
geben. Die Briten belegten die Waren jedoch
mit einer Steuer von 50 %. Angesichts der
hierdurch verlorenen Rentabilität von Tha-
rangambadi zogen sich die Dänen zurück
und verkauften ihr Territorium 1845 für
20.000 £ an die Britische Ostindien-Kom-
panie. Dänemark behielt die Nikobaren bis
Oktober 1868, verkaufte sie dann an England
und verließ die Region endgültig.
Ansicht der Frankeschen Stiftungen in Halle, Deutschland, um 1748.
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