Page 3 - Deutschepost 04 2023
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Stempel & Informationen – das Informationsblatt der Deutschen Post PHILATELIE        AUSGABE  04–2023

          ERSTTAGSSTEMPEL mit Neuausgaben Sonderpostwertzeichen

           Sonderpostwertzeichen-Serie
           „Tag der Briefmarke“
           Schätze der Philatelie – Stralsund-Brief                                          Zum Inhaltsverzeichnis



















           Anlass
           Zu den spannenden Sammelgebieten der Philatelie gehören zweifellos die Altdeutschen Staaten (1849–1871). Schon das Alter der
           Briefmarken wertet jede Kollektion auf. Noch größer ist die Freude, wenn es sich zusätzlich um Abweichungen von der Norm handelt.
           Zu diesen „Schätzen der Philatelie“ zählen etwa halbierte Briefmarken, von denen eine auf dem sogenannten Stralsund-Brief zu finden
           ist. Diese außerordentlich attraktive Rarität ziert nun das neue Sonderpostwertzeichen der Serie „Tag der Briefmarke“.

           Wollte man einst einen Brief versenden und hatte nicht die passende Wertstufe zur Hand, kam der eine oder die andere hin und wieder
           auf die Idee, eine vorhandene Marke zu zerschneiden, um das korrekte Porto zu erhalten. Von der preußischen Post gab es weder
           amtliche Verordnungen über den Gebrauch noch Hinweise auf die Duldung halbierter Briefmarken – ausdrücklich gestattet waren sie
           demnach nicht. Dennoch sind heute vier Halbierungen bekannt, die im Königreich Preußen unbeanstandet befördert wurden. Eine der
           schönsten unter ihnen ist der Stralsund-Brief, und das nicht allein wegen seiner kalligrafisch eindrucksvollen Anschrift.

           Wie der Name es erahnen lässt, wurde er in der damals pommerschen Stadt an der Ostsee aufgegeben und ging an einen Maurer-
           meister in Berlin, was eine Frankatur von 3 Silbergroschen erforderte. Zu finden sind jedoch zwei blaue Freimarken zu je 2 Silber-
           groschen, von denen das rechte Exemplar senkrecht zerschnitten wurde. Die beiden farbfrischen, voll- bis breitrandigen Marken mit
           dem Porträt König Friedrich Wilhelms IV. sind tadellos erhalten und mit einem sauber aufgesetzten kleinen Zweikreisstempel von
           Stralsund entwertet. Zudem ist aus der zweiten Ausgabe auf glattem Grund von 1857 nur diese eine halbierte Freimarke bekannt.
           Nachdem berühmte Philatelisten wie Philipp von Ferrary, John R. Boker und Erivan Haub den Stralsund-Brief in ihre wertvollen
           Sammlungen aufgenommen hatten, befindet sich diese Preußen-Seltenheit seit 2020 in Privatbesitz.



          Ausgabetag                           01.03.2023
          Verkaufspreis (in Cent)              85+40 Cent

          Motiv                                Teilansicht des Stralsund-Briefs
          Entwurf Postwertzeichen,             Ruven Wiegert, Berlin
          Bogenrand und Stempel
                                               Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchenglad-
          Druck
                                               bach auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
          Größe / Format                       55,00 x 30,00 mm
                                               Zehnerbogengröße:
                                               130,00 x 170,00mm
          Konfektionierung
                                               Anordnung der PWZ:
                                               2 PWZ nebeneinander, 5 PWZ untereinander
          Produktnummer                        151600086
          Bestellung                           Tel. 0961 3818 - 3818










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