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Briefmarken
versendet wurden. Darunter beispielsweise
eine Schuhsohle, die 1937 als Sendung
erster Klasse von Maryland nach New York
verschickt wurde. Der Absender schrieb die
Adresse auf die eine und seine Nachricht auf
die andere Seite der Sohle. Leider versah er
seine Sendung aber nicht mit ausreichend
Briefmarken für das Porto gemäß dem
Gewicht dieser Schuhsohle, um sie per Post
zu versenden zu können. Deshalb wurden
drei 1-Cent-Briefmarken aufgeklebt und
der Empfänger musste das restliche Porto
zahlen.
Artikel Nr. 2 – Kontext: Nach der Nieder-
lage des Königreichs Zululand am Ende des
Zulukrieges 1879 nahmen die britischen
Streitkräfte den Zulukönig Cetshwayo ge-
fangen und inhaftierten ihn in der Festung
„Castle of Good Hope“ in Kapstadt. Während
seiner Gefangenschaft von September 1879
bis Juli 1882 besuchten ihn zahlreiche Eu-
ropäer im Rahmen einer Öffentlichkeitskam-
pagne, die darauf abzielte, dass die Briten ihn
wieder auf den Thron von Zululand setzen.
Diese Kampagne war von Erfolg gekrönt
und im August 1882 reiste Cetshwayo nach
England, um sich mit Königin Victoria zu tref-
fen. Nach seiner Rückkehr bestieg er wieder
den Thron des Königreichs Zululand. Leider
aber hatte sich das politische Terrain im
Laufe der vorangegangenen Jahre verlagert
und Cetshwayo war gezwungen, zu seinem
eigenen Schutz in der britischen Kolonie
Zuflucht zu suchen, wo er wenige Monate
später verstarb.
Artikelbeschreibung: Handgeschriebener Brief in gotischer
Handschrift, gesendet nach Kapstadt, Kapkolonie, am
Montag, den 20. Februar 1882. Der Brief stammt von ei-
ner Gruppe europäischer Besucher, die um ein Autogramm
des gestürzten und in der Festung „Castle of Good Hope“
in Kapstadt inhaftierten Zulukönigs Cetshwayo baten. Die
Gruppe hatte die offizielle Erlaubnis erhalten, Cetshwayo
am vorangegangenen Freitag, den 17. Februar, zu be-
suchen. Dieser Brief wurde in der Woche nach ihrem Besuch
verschickt und der König willigte ein, mit seinem Namen
zu unterschreiben und das Autogramm zurückzusenden.
Der britische Offizier, der für Cetshwayo während seiner
Gefangenschaft verantwortlich war, hatte Letzterem beige-
bracht, seinen Namen zu schreiben. (Ebenfalls beigelegtes
Foto des Zulukönigs in der Festung „Castle of Good Hope“
in Kapstadt)
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