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Der Weißkopfseeadler (Haliaeetus leucocepha-
lus) ist der Wappenvogel der USA. Zwar stehen
auf seinem Speisezettel auch kleine Säuge-
tiere, überwiegend ernährt er sich jedoch von
Fischen, die er mit beeindruckender Geschwin-
digkeit an der Wasseroberfläche fängt.
Die Fänge dieses auch Fischadler genannten Weißkopfseeadler – Luftpostmarke
Vogels besitzen eine enorme Kraft, sodass es aus Zentralafrika von 1960.
für ihn sogar tödlich enden kann, wenn er sich
auf ein Beutetier stürzt, das schwerer ist als
gedacht. Der Grund: Seine messerscharfen
Krallen können die Beute nicht wieder los-
lassen, sodass er von deren Gewicht mitge-
rissen wird und ertrinken kann. Weißkopfseeadler – Briefmarke aus
Seine Nester besitzen einen Durchmesser von den USA von 1991, die den Kopf des
bis zu 2,50 m und wiegen bis zu einer Tonne. Vogels zeigt.
Doppelhornvogel – Briefmarke der
Der Doppelhornvogel (Buceros bicornis) kann Vereinten Nationen von 2003, aus
dem Hauptquartier in New York,
dank seines immensen, goldgelben Schnabel- Teil einer Serie zu vom Aussterben
aufsatzes, der seinen Kopf schmückt und bedrohter Spezies.
auch Nashorn genannt wird, bizarre Laute
ausstoßen. Er tutet, bellt oder brüllt. Als weitere
Besonderheit baut das Weibchen ihr Nest in
einer geräumigen Höhle in den Stämmen sehr
hoher Bäume, um Fressfeinde abzuwehren,
und mauert den Eingang mit Nahrungsresten,
Schlamm und Exkrementen zu. So bleibt sie
mit ihrem Gelege geschützt und das Männ-
chen versorgt sie über eine kleine Öffnung von Bartgeier – Briefmarke aus dem
französischen Teil Andorras, Eu-
draußen mit Nahrung. Nach 16 Wochen hackt ropa-Auflage von 2021.
das Weibchen dann den Eingang der Nisthöhle
mit dem Schnabel auf. Doppelhornvogel – Briefmarke aus
Der Nachteil: Aufgrund dieses Einschlusses Singapur von 1975.
sind die Jungen beim Verlassen des Nests sehr
anfällig, da sie keinerlei Flugerfahrung besitzen
und sich beeilen müssen, um ihren Räubern zu
entkommen.
Der Bartgeier (Gypaetus barbatus) ist der
größte Geier der europäischen Fauna. Aufgrund
seiner besonderen Fähigkeit wird er auch „der
Knochenbrecher“ genannt.
Als Aasfresser macht er sich über die Kadaver
toter Tiere her und ernährt sich von Knochen-
mark und kleinen Knochen, die er im Ganzen
schluckt. Findet er einen zu großen Knochen,
lässt er diesen für gewöhnlich aus 30 bis
80 Metern Höhe fallen, damit dieser auf den
Felsen zerschellt.
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