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Briefmarken
Markenhefte näher beleuchtet
Von Jean-Paul Fournier von der ACCP
In der Familie der Werbe-Markenhefte gibt es einen interessanten Zeitraum, von 1925 bis
1928, in dem Markenhefte in limitierter Stückzahl hergestellt wurden und deren gesamte
Auflage nur an die Unternehmen, Städte oder Organisationen geliefert wurde, die diese
Werbung in Auftrag gegeben haben. Dabei handelt es sich um sogenannte „halbprivate“
Markenhefte mit lediglich 10 Briefmarken. Selbstredend verschärfte diese begrenzte
Ausgabe die Spekulation und befeuerte den Missbrauch. Also wurde das Ausgabesys-
tem 1928 geändert und die besagten Markenhefte, die nun 20 Briefmarken enthielten,
wurden an ein vom Herausgeber gewähltes Postamt geleitet. Daher der Name „lokali-
sierte Markenhefte“. Das gesamte System, Thema zahlreicher Beanstandungen, wurde
schließlich durch einen Beschluss des Unterstaatssekretärs vom 29. August 1929 endgül-
tig aufgehoben. Der Zeitraum ist zwar kurz, dennoch gibt es aus dieser Zeit zahlreiche
Anekdoten zu erzählen, so wie diese hier.
Zwei verschiedene Drucktypen für eine
Briefmarke!
Die Briefmarke mit dem Abbild von Jeanne
d’Arc wurde zwischen März und Juli 1929
in Form von Markenheften gedruckt.
Obwohl die Bögen nur mithilfe von Rota-
tionsmaschinen gedruckt wurden, sind
Markenhefte im Flachdruck- und im Ro-
tationsdruckverfahren im Umlauf. Sie ist,
neben der 50-Centimes-Marke mit der rot
schraffierten Säerin, die einzige Briefmarke
aus Markenheften, von der es zwei verschie-
dene Drucktypen gibt. Oberst Leblanc unter-
schied zwischen 2 verschiedenen Typen:
• Typ 1 – Bögen (im Rotationsdruck) und
Auf dem Deckblatt des Markenhefts steht: „Gegen Rücksendung des Deck-
blattes des vorliegenden Markenheftes mit noch 2 verbleibenden Briefmarken Markenhefte im Flachdruck: Höhe der
erhalten Sie eine Probe gratis“. Briefmarke 20,75 mm;
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