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Ansichtskarten
zahlreiche solche Einrichtungen
eröffnet. So konnten damals
unzählige Kinder, meist aus der
Arbeiterklasse, diese Erholungs-
reisen unternehmen.
Verschiedene, sowohl weltliche
als auch religiöse Organisationen
boten diese Sommerlager an,
die häufig die einzigen Ferien der
betreffenden Kinder darstellten.
Anfangs fielen diese Ferienlager
in keinen rechtlichen Rahmen
und wurden von Personen ohne
entsprechende Ausbildung ge-
leitet. Ab 1938 wurde schließlich
ein Rechtsrahmen erarbeitet und
die Verantwortlichen wurden
geschult.
In den 50er- und 60er-Jahren
stieg die Nachfrage aufgrund der
Babyboomer enorm an.
Und heute haben bereits mehr als
60 Millionen Kinder in Frankreich
einen solchen Urlaub voller Spaß
und guter Laune verbracht.
Wie bereits erwähnt, stammten
diese Kinder zumeist aus be-
nachteiligten Schichten, also
brauchte es Tricks, um neben den
von den Gemeinden – meist am
Standort der Ferienlager – be-
reitgestellten Geldern zusätzliche
Mittel aufzutreiben. Und an
genau dieser Stelle kommt die
Philokartie ins Spiel.
So dienten Postkarten den Fe-
rienlagern auch als Grundlage zur
Mittelbeschaffung. Dieses Thema
erfreut sich heute großer Beliebt- Altes Foto eines Ferienlagers.
Altes Foto eines Ferienlagers in der Schweiz von 1912.
Alte Postkarte zugunsten des Hilfswerks für Ferienlager in Arles.
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