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Die Ganzsache – eine andere
Art Porto zu zahlen...
Von Gilbert Rios von der APM
Im Jahr 1818 gab die Post des Königreichs Sardinien Maler William Mulready gestalteten Motive verliehen
„vorbezahlte „Briefkarten“, mit einer dem Dokument den Namen „Mulready Stationary“.
geprägten Briefmarke (Engel-Kavalier mit Wald- Ganz unten der Wert „One Penny“. Das Ganze war
horn) heraus.. Diese seltenen Dokumente wurden faltbar und musste mit Wachs versiegelt werden.
„Cavallini“ genannt. Hierdurch wird die Stempelpa- Dieser Umschlag war nur mäßig erfolgreich und
piertechnik auf den Postsektor übertragen, wie sie verschwand rasch wieder vom Markt.
seit dem 17. Jahrhundert von den Spaniern in Euro- Ab Dezember 1845 gibt die kaiserlich-russische Post
pa und der Neuen Welt eingeführt wurde. Umschläge mit aufgedruckten Briefmarken heraus.
Am 1. Mai 1840 erblickte nach der Postreform Ihr zunächst auf Sankt Petersburg begrenzter
im Dezember 1839 in Großbritannien der erste Einsatz wurde schon bald auf Moskau und
vorfrankierte Briefumschlag das Licht der Welt – anschließend auf das gesamte Hoheitsgebiet ausge-
zeitgleich mit der „Penny Black“, der ersten Briefmar- dehnt. Die ersten aufgeklebten Briefmarken kamen
ke der Welt. Dieser Umschlag bestand aus Briefpa- in Russland erst im Dezember 1857 in Umlauf. Die
pier, auf dessen Vorderseite rund um das Adressfeld Schweiz folgt 1846 mit einem Umschlag aus dem
herum eine Reihe allegorischer Kompositionen abge- Kanton Genf, auf den vorab eine grüne Briefmarke
bildet war, die „Britannia“ mit ihren Kontinenten und im Wert von 5 Centimes aufgedruckt war… Dieser
verschiedenen Bevölkerungen zeigten. Diese vom seltene Artikel ist bei Sammlern heiß begehrt.
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