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Stempel & Informationen – das Informationsblatt der Deutschen Post PHILATELIE AUSGABE 24–2024
ERSTTAGSSTEMPEL mit Neuausgaben Sonderpostwertzeichen
Sonderpostwertzeichen Zum Inhaltsverzeichnis
„SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz“
Anlass
Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz zählen zu den bedeutendsten mittelalterlichen Zentren des Judentums in Europa.
In den am Rhein gelegenen Städten, deren jüdische Gemeinden sich zu einem Verbund (der Kehilot SchUM) zusammenschlossen, ent-
wickelte sich zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert eine einzigartige Blüte des jüdischen, aschkenasischen Lebens. „Aschkenasisch“
ist die alte rabbinische Bezeichnung für Mitteleuropa und Deutschland sowie der dort lebenden Jüdinnen und Juden. SchUM wieder-
um ist ein Akronym, das aus den Anfangsbuchstaben der ebenfalls mittelalterlichen hebräischen Namen der Städte gebildet wird.
Die SchUM-Stätten umfassen den Judenhof in Speyer, den Synagogenbezirk in Worms sowie die alten jüdischen Friedhöfe in Worms
und Mainz. Unter den Bauten finden sich Synagogen und Ritualbäder, Gebetsräume für Frauen und Lehrhäuser. Vor allem aus letzte-
ren gingen Traditionen hervor, die sich in Werken über religiöses Recht und Ethik sowie in liturgischen Dichtungen niederschlugen und
die jüdische Schriftauslegung bis heute prägen. Auch ein Briefgeheimnis wurde in den Rechtsbestimmungen der SchUM-Gemeinden
(den 1220 abgefassten Takkanot Quellihot SchUM) verankert.
Um die Zeugnisse des Gemeindelebens, das im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Unterdrückung, Verfolgung und Zerstörung
erfuhr, für die Zukunft zu sichern, begannen vor rund zwanzig Jahren die Vorbereitungen für die Aufnahme der SchUM-Stätten in die
Liste des UNESCO-Welterbes. Im Jahr 2020 konnte schließlich das über eintausend Seiten umfassende Nominierungsdossier an das
UNESCO-Welterbekomitee übergeben werden. Und die Anstrengung war von Erfolg gekrönt: Am 27. Juli 2021 wurden die SchUM-
Stätten Speyer, Worms und Mainz in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit eingeschrieben.
Das Sonderpostwertzeichen zeigt neben stilisierten Darstellungen einer Synagoge und einer Thorarolle zwei der wichtigsten Symbole
des Judentums: die Menora (Siebenarmiger Leuchter) und den Davidstern.
Ausgabetag 05.12.2024
Verkaufspreis (in Cent) 85 Cent
Motiv Felder mit Bild- und Textelementen zum Briefmarkenthema
Entwurf Postwertzeichen, Professor Jens Müller, Düsseldorf
Bogenrand und Stempel
Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke + Devrient Currency Technology GmbH,
Druck
Leipzig auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe / Format 55,00 x 30,00 mm
Zehnerbogengröße:
130,00 x 170,00 mm
Konfektionierung
Anordnung der PWZ:
2 PWZ nebeneinander, 5 PWZ untereinander
Produktnummer 151105522
Bestellung Tel. 0961 3818 - 3818
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