Page 3 - Deutschepost 06 2024
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Stempel & Informationen – das Informationsblatt der Deutschen Post PHILATELIE        AUSGABE  06–2024

          ERSTTAGSSTEMPEL mit Neuausgaben Sonderpostwertzeichen

           Sonderpostwertzeichen-Serie                                                       Zum Inhaltsverzeichnis
           „Tag der Briefmarke“
           Schätze der Philatelie – America’s First



















           Anlass
           Eines der ersten Länder, das nach der Einführung der Briefmarke am 6. Mai 1840 in Großbritannien deren Vorteile erkannte, war
           Brasilien. Nachdem das riesige südamerikanische Land 1822 die Unabhängigkeit von Portugal ausgerufen hatte und Dom Pedro zum
           ersten Kaiser gekrönt worden war, strebte die Führungselite einen wirtschaftlichen Aufschwung an. Damit einher ging die erstaunlich
           frühe Ausgabe von Briefmarken, denn dem Postwesen kam eine hohe Bedeutung zu. 1842 legten Kaiser Dom Pedro II. und sein
           Innenminister per Dekret im ganzen Land einheitliche Portosätze fest und verfügten die Herstellung von Postwertzeichen, um Briefe
           im Voraus bezahlen zu lassen. Am 1. August 1843 erschienen drei Werte zu 30, 60 und 90 Réis – damit gilt Brasilien als das zweite
           selbstständige Land der Welt, das offiziell Briefmarken ausgeben ließ.

           Schon allein deswegen gehören die „Ochsenaugen“ (portugiesisch Olho-de-boi), wie die drei Briefmarken genannt werden, weil sie
           wegen ihres eigenwilligen Designs an die Augen von Rindern erinnern, zu den Schätzen der Philatelie. Einen legendären Ruf genießt
           überdies der einzig bekannte Umschlag, der alle drei Werte trägt und zugleich die früheste kombinierte Verwendung eines kompletten
           Briefmarken-Satzes auf dem amerikanischen Kontinent dokumentiert, was ihm die Bezeichnung „America’s First“ eintrug.

           Entwertet am 22. August 1843 im Hofpostamt von Rio de Janeiro, ging der Brief per Segelschiff in die etwa 500 Kilometer südlich
           gelegene Hafenstadt Santos – und erregte erst einmal lange Zeit keine Aufmerksamkeit. 1956 von einem unbekannten brasilianischen
           Sammler erworben, gelangte das Einzelstück 1975 in die Hände des berühmten deutsch-brasilianischen Philatelisten Rolf Harald
           Meyer und fand 2007 wiederum einen neuen Besitzer. Nun ziert der Brief mit allen drei „Ochsenaugen“, die selbst einzeln einen hohen
           historischen, kulturellen und philatelistischen Wert haben, die neueste Ausgabe der Sonderpostwertzeichen-Serie „Tag der Briefmarke“.



          Ausgabetag                           04.04.2024
          Verkaufspreis (in Cent)              85 Cent
                                               Teilansicht des historischen Briefes mit vier Briefmarken („Ochsenaugen“)
          Motiv                                von 1843
                                               Bildquelle: © Bund Deutscher Philatelisten e.V.
          Entwurf Postwertzeichen,             Hanno Schabacker, Berlin
          Bogenrand und Stempel

                                               Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchenglad-
          Druck
                                               bach auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
          Größe / Format                       55,00 x 30,00 mm
                                               Zehnerbogengröße:
                                               130,00 x 170,00 mm
          Konfektionierung
                                               Anordnung der PWZ:
                                               2 PWZ nebeneinander, 5 PWZ untereinander

          Produktnummer                        151105491
          Bestellung                           Tel. 0961 3818 - 3818







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